In diesem Abschnitt geht es darum, den Kindern deutlich zu machen, dass sie Handlungskompetenzen besitzen und diese aktiv einsetzen können/sollen. Dabei soll der Einstieg in das Erfinden niederschwellig gestaltet und Kinder als aktive GestalterInnen wahrgenommen werden. Es wird nicht erwartet, dass die Schülerinnen und Schüler eigenständig eine Lösung für ein globales Ziel finden. Vielmehr steht Bewusstseinsbildung im Mittelpunkt – wir können alle zum Gesamten beitragen.
Dauer ca. 50 min
Lernziele
- Die Kinder lernen, was Erfindungen sind, und dass jede/r Erfinder/in sein kann.
- Sie erkennen, dass auch junge Menschen Handlungskompetenzen besitzen und große Veränderungen bewirken können.
- Die Kinder erhalten eine Aufgabenstellung und werden inspiriert Fragen zu stellen, genauer hinzusehen, nachzuforschen. Sie erkennen ein Problem im eigenen Umfeld und versuchen dieses mit einer fiktiven Erfindung zu lösen.
- Anhand eines eigenen Ideenparkurs wird eine Problemstellung analysiert und Ideen und Lösungsvorschläge gesammelt.
Benötigtes Material und Tools
- Hilfreich ist etwa Bilder und Skizzen von Erfindungen, welche von Kindern gemacht wurden, zu präsentieren, sowie zu Beginn eine Aufwärmübung, wie rechts beschrieben, zu machen.
- Pro Kind Lego-Steine ähnlich wie im Set #200416 enthalten sind.
- Der Filmclip sollte auf einem großen Bildschirm dargestellt und gemeinsam angeschaut werden.
- Arbeitsblatt „Ideenblatt“
Tipps, Inspiration und weiterführende Materialien:
- Hilfreich ist es, Bilder, Skizzen und Videoclips von Erfindungen, welche von Kindern gemacht wurden, zu präsentieren.
- Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=amDZOkVlMv0
- Dieser Abschnitt stammt aus dem WILMA Handbuch und kann kostenlos heruntergeladen werden. https://w-ort.at/wilma/
- Kein Lego zur Hand? Auch die „Marshmallow Challenge” eignet sich für den Einstieg in die Methode des Design-Thinking. Hier gilt: machen, scheitern, lernen und wieder von vorn beginnen. Mehr davon unter: www.tomwujec.com/design-projects/marshmallow-challenge/
Aufwärmübung „Duck Challenge”
Mentoren-Infos
Ein kreatives Spiel bricht das Eis und hilft beim Einstieg in den kreativen Prozess. Die Duck-Challenge zeigt gut, dass aus wenigen Lego-Steinen jede Menge unterschiedliche Enten entstehen können. Es wird einerseits die Komplexität reduziert und andererseits ein Rahmen (durch eine einfache Aufgabenstellung) geschaffen, der dennoch Raum für verschiedene eigene, kreative Lösungen ermöglicht. In einer Suchmaschine mit dem Suchbegriff „Lego #200416“ findet man die passenden Steine.
Optional kann die Duck Challenge mit einer weiteren Übung erweitert werden. Hier gilt einfach anfangen und in kurzer Zeit die Ideen sprudeln lassen. Seien sie noch so verrückt und lustig, es gibt hier kein richtig oder falsch.
Erfinderinnen und Erfinder müssen immer alles ausprobieren. Sie denken nicht nur darüber nach, wie etwas funktionieren könnte, sondern fangen auch einfach an auszuprobieren.
Deshalb fangen auch wir mit einer kleinen Übung an.
Teil 1 – „Meine Ente“
- Jede und jeder von euch erhält nun sechs Lego-Steine.
- Begutachtet diese einen Moment lang und legt sie euch bereit.
- Nun dürft ihr in 60 Sekunden eine Ente bauen und müsst alle Steine dafür verwenden.
- Los geht’s! Einfach anfangen, ohne darüber nachzudenken, und nicht abschauen.
- Fertig? Wie ist es euch ergangen? Sind alle Enten gleich?
- Aus sechs Lego-Steinen lassen sich viele unterschiedliche Enten bauen. Was zählt, ist die Vielfalt und Kreativität. Das gilt auch beim Erfinden.
- Keiner ist wie du und das ist deine Stärke!
Optional:
Teil 2 – „Auf den Spuren von Daniel Düsentrieb”
Wer kennt Daniel Düsentrieb? Daniel Düsentrieb ist das Genie von Entenhausen. Er tüftelt, experimentiert, konstruiert und ist von Beruf Erfinder.
- Herr Düsentrieb lebt in Entenhausen mit vielen anderen Enten. Was machen Enten eigentlich? Welche Merkmale haben sie?
- Schreibt alle Merkmale auf ein Plakat, z.B.: schwimmen, fliegen, laufen, fressen Gras, legen Eier, sind im Winter draußen…
- Schlüpft nun in die Rolle von Herrn Düsentrieb und versucht im 4er-Team eine Erfindung für die Entenhausener zu entwerfen, welche das Leben vereinfacht oder bereichert. Ihr könnt eure Legosteine zusammenlegen. Lasst die Ideen sprudeln!
- Was heißt vereinfacht oder bereichert? bequemer, einfacher, erträglicher, leichter macht und/oder verbessert, hilfreich, nützlich oder auch praktisch ist.
Input für Kinder
Mentoren-Infos
Den Kindern kann nun etwas Zeit gegeben werden Bilder, Skizzen und Clips von jungen Erfinder*innen zu erkunden. Anschließend sollten die folgenden drei Fragen gemeinsam mit den Kindern beantwortet und wenn nötig ergänzt werden.
Wer kann ein/e ErfinderIn sein?
Jede/r! Die Kreativität ist die Superkraft der Menschen. Wenn es ein Problem gibt, etwas nicht richtig funktioniert oder uns etwas ärgert, suchen wir Wege, um es zu lösen oder besser zu machen. Jeden Tag erfinden Menschen aus der ganzen Welt Neues.
Was ist eine Erfindung?
Alles Menschengemachte um uns herum wurde irgendwann von jemandem erfunden.
Was macht eine Erfindung…
…etwas einfacher oder besser, erfüllt meistens ein Bedürfnis von jemandem oder löst ein Problem, kann ein Gegenstand aber auch eine Idee sein.
Erste Erfindung auf Papier
Mentoren-Infos
Zur Begrüßung sollte folgender Abschnitt vorgelesen werden. Dies hilft den Kindern zu verstehen um was es bei dem Projekt handelt ohne aber dabei zu viel zu verraten.
Zu Beginn wird der nächste Video-Clip über junge Change-Maker angeschaut. Anschließend sollen die Kinder in Einzelarbeit Ideen für Probleme in deren Umgebung finden, beschreiben und skizzieren.
Anhand des eigenen Ideenparkurs wird die Problemstellung analysiert und Ideen und Lösungsvorschläge gesammelt.
Nach ca. 30 min (oder früher) sollen die Kinder die Ideen kurz der Gruppe vorstellen und aufhängen. Wenn eine Problemstellung aus deren Umgebung für die Kinder zu abstrakt ist, kann es auch eine hilfreiche Erfindung für ein Familienmitglied, einen Freund oder für einen selbst sein. Wenn man sich vorstellt was in deren Leben passiert, was sie den ganzen Tag machen, was ihnen gefällt, was nicht, lassen sich bestimmt Probleme finden, welche es zu lösen gilt.
Download: Ideen-Blatt
- Schauen wir gemeinsam eine Animation über junge „Change-Maker“ an. „Change-Maker“ sind Erfinderinnen und Erfinder, welche mit ihren Ideen die Welt besser machen. „FILM AB“
- Wie im Film gehört, können die globalen Ziele riesig erscheinen. Doch wenn man sich darauf konzentriert, die Probleme in der eigenen Umgebung zu lösen, kann man schon viel erreichen. Wie auch die jungen Menschen im Video.
- Stellt euch vor, ihr habt alle Materialien, Sachen und Möglichkeiten, die ihr euch wünscht. Was würdet ihr erfinden, verbessern oder machen, um die Probleme in eurer Umgebung zu lösen bzw. das Leben zu verbessern? Seid kreativ! Alles ist möglich!
Verwendet je ein leeres Ideenblatt und beantwortet folgende Fragen in dieser Reihenfolge:
- Problem: Welches Problem möchtest du in deiner Umgebung lösen?
- Skizze: Wie schaut deine Idee oder Erfindung aus? Zeichne hier eine Skizze davon. Alles ist möglich! Gib deiner Idee einen Namen, welcher sie am besten beschreibt.
- Beschreibung: Beschreibe kurz die Skizze. Wie funktioniert deine Erfindung? Was kann man damit machen? Wie löst die Idee das Problem?
- Versucht zum Abschluss in 60 Sekunden eure Problemstellung sowie eure Idee zu präsentieren.
Tipp:
- Wenn wir uns in eine Person versetzen, hilft das Probleme zu identifizieren. Denkt daran, wenn es gilt, eine Lösung zu finden, um das Leben zu vereinfachen, zu verbessern. zB: Ein Schulkind, ein älterer Herr, …
- Versucht verschiedene Ideen zu überdenken. Oft haben die verrückten Ideen spannende Ansätze und helfen zu der perfekten Lösung zu kommen. Probiert aus und traut euch, etwas neu zu denken. Auch eine neue oder andere Verwendung kann eine Erfindung sein.
